hardware:3rd:interface:packet-radio:dm2cdb
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hardware:3rd:interface:packet-radio:dm2cdb [05/05/2007 00:05] – angelegt uxt | hardware:3rd:interface:packet-radio:dm2cdb [Unbekanntes Datum] (aktuell) – Externe Bearbeitung (Unbekanntes Datum) 127.0.0.1 | ||
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- | **Packet Radio mit dem PoFo Modul von HB9LCU**\\ | + | ====== |
Eine allgemeine Einführung in die Problematik Packet Radio von Herrn Theißen erschien bereits in der **PoFo-Info, | Eine allgemeine Einführung in die Problematik Packet Radio von Herrn Theißen erschien bereits in der **PoFo-Info, | ||
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Das Modul wird an die Busschnittstelle des PoFo angesteckt. Es ist in das Gehäuse einer Parallelschnittstelle eingebaut. Auf der Platine sind neben einem EPROM für das Packet Radio Programm, welches vom PoFo als Laufwerk B: gelesen wird, ein Bustreiber IC, ein programmierbares Logik-IC, die Dekodierlogik und die Funkgeräte- Steuerung sowie ein Modem IC. Der Steuer- sowie der NF-Ein- und Ausgang zum Funkgerät werden über eine 9 polige Sub-D Buchsenleiste realisiert.\\ | Das Modul wird an die Busschnittstelle des PoFo angesteckt. Es ist in das Gehäuse einer Parallelschnittstelle eingebaut. Auf der Platine sind neben einem EPROM für das Packet Radio Programm, welches vom PoFo als Laufwerk B: gelesen wird, ein Bustreiber IC, ein programmierbares Logik-IC, die Dekodierlogik und die Funkgeräte- Steuerung sowie ein Modem IC. Der Steuer- sowie der NF-Ein- und Ausgang zum Funkgerät werden über eine 9 polige Sub-D Buchsenleiste realisiert.\\ | ||
- | **Was ist Packet Radio ?** \\ | + | ===== Was ist Packet Radio ? ===== |
Packet Radio ist ein drahtloses Datenübertragungsverfahren nach dem AX25 Protokoll, welches ähnlich dem im Internet verwendeten TCP/IP- Protokoll die Daten in Paketen über- trägt. A steht hier für Amateur, es handelt sich also um ein modifiziertes X25 Protokoll. | Packet Radio ist ein drahtloses Datenübertragungsverfahren nach dem AX25 Protokoll, welches ähnlich dem im Internet verwendeten TCP/IP- Protokoll die Daten in Paketen über- trägt. A steht hier für Amateur, es handelt sich also um ein modifiziertes X25 Protokoll. | ||
Beim AX25 Protokoll handelt es sich um ein synchrones Übertragungsverfahren, | Beim AX25 Protokoll handelt es sich um ein synchrones Übertragungsverfahren, | ||
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Die Verwendung von Datenpaketen erfordert, wie beim Modem, zwingend einen Rückkanal zur Realisierung der Datenverwaltung, | Die Verwendung von Datenpaketen erfordert, wie beim Modem, zwingend einen Rückkanal zur Realisierung der Datenverwaltung, | ||
- | **Auf welchen Frequenzen kann man Packet Radio empfangen ?** \\ | + | ===== Auf welchen Frequenzen kann man Packet Radio empfangen ? ===== |
Packet Radio wird auf den KW-Amateurfunkbändern mit 300 Baud und in den UKW- Bändern (2m, 70cm) sowie im CB-Bereich mit 1200 Baud oder höheren Übertragungsge- schwindigkeiten gesendet. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere digitale Übertragungsverfahren, | Packet Radio wird auf den KW-Amateurfunkbändern mit 300 Baud und in den UKW- Bändern (2m, 70cm) sowie im CB-Bereich mit 1200 Baud oder höheren Übertragungsge- schwindigkeiten gesendet. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere digitale Übertragungsverfahren, | ||
Die Übertragung von Packet Radio per CB-Funk hat sich bisher nicht durchgesetzt, | Die Übertragung von Packet Radio per CB-Funk hat sich bisher nicht durchgesetzt, | ||
Das vom PoFo- Club bereitgestellte Modul gestattet den Packet Radio Betrieb mit 1200 Baud in der Betriebsart AFSK (Audio Frequency Shift Keying), ist also besonders für den CB-Betrieb und die UKW-Bänder geeignet. AFSK bedeutet, dass das verwendete Modem ein Audiosignal abgibt, welches aus Folgen von 1200 Hz = 0 und 2200 Hz = 1 besteht. \\ | Das vom PoFo- Club bereitgestellte Modul gestattet den Packet Radio Betrieb mit 1200 Baud in der Betriebsart AFSK (Audio Frequency Shift Keying), ist also besonders für den CB-Betrieb und die UKW-Bänder geeignet. AFSK bedeutet, dass das verwendete Modem ein Audiosignal abgibt, welches aus Folgen von 1200 Hz = 0 und 2200 Hz = 1 besteht. \\ | ||
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- | **Geschichte des Packet Radio** \\ | + | ===== Geschichte des Packet Radio ===== |
Das Packet Radio wurde in den USA entwickelt. Es wird seit Mitte der achtziger Jahre auch in Deutschland betrieben. Waren anfangs nur Verbindungen zwischen einzelnen Ama- teuren möglich, wurden durch den Aufbau von automatischen Sende- Empfangsstationen, | Das Packet Radio wurde in den USA entwickelt. Es wird seit Mitte der achtziger Jahre auch in Deutschland betrieben. Waren anfangs nur Verbindungen zwischen einzelnen Ama- teuren möglich, wurden durch den Aufbau von automatischen Sende- Empfangsstationen, | ||
Inzwischen sind diese Digipeater ihrerseits über Links (Richtfunkstrecken) miteinander verbunden. Diese Links arbeiten auf hohen Frequenzen, z.B. im 23cm- Band und gestatten auch höhere Datenübertragungsraten bis zu mehr als 700 Kbit/s. Die Pakete werden zwischengespeichert und über Nodes (Netzknoten) Europa- und per KW auch weltweit zum Empfänger übertragen. Dazu sind an den Netzknoten Mailboxen installiert. \\ | Inzwischen sind diese Digipeater ihrerseits über Links (Richtfunkstrecken) miteinander verbunden. Diese Links arbeiten auf hohen Frequenzen, z.B. im 23cm- Band und gestatten auch höhere Datenübertragungsraten bis zu mehr als 700 Kbit/s. Die Pakete werden zwischengespeichert und über Nodes (Netzknoten) Europa- und per KW auch weltweit zum Empfänger übertragen. Dazu sind an den Netzknoten Mailboxen installiert. \\ | ||
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Wie bei den übrigen Betriebsarten der Funkamateure ist auch beim Packet Radio der Übergang zur Signalbearbeitung mittels Soundkarte zu erkennen. Demodulieren lässt sich das Packet Radio Signal bereits ohne Probleme, die Senderichtung dürfte auch nur noch eine Frage der Zeit sein.\\ | Wie bei den übrigen Betriebsarten der Funkamateure ist auch beim Packet Radio der Übergang zur Signalbearbeitung mittels Soundkarte zu erkennen. Demodulieren lässt sich das Packet Radio Signal bereits ohne Probleme, die Senderichtung dürfte auch nur noch eine Frage der Zeit sein.\\ | ||
- | **Was muss ich machen, um Packet Radio nutzen zu können ?**\\ | + | ===== Was muss ich machen, um Packet Radio nutzen zu können? |
Voraussetzung für den Packet Radio Betrieb ist das Ablegen einer Amateurfunkprüfung bei der Bundesnetzagentur. Nur so kann man die vorhandene Infrastruktur nutzen, die in die- sem Bericht beschrieben wurde. Ohne Lizenz ist der Betrieb im CB-Band (27 MHz) und im LPD-Band (70cm) möglich. Bei letzterem sind nur Sendeleistungen von 10 mW zugelas- sen, so dass die Reichweite sehr gering ist.\\ | Voraussetzung für den Packet Radio Betrieb ist das Ablegen einer Amateurfunkprüfung bei der Bundesnetzagentur. Nur so kann man die vorhandene Infrastruktur nutzen, die in die- sem Bericht beschrieben wurde. Ohne Lizenz ist der Betrieb im CB-Band (27 MHz) und im LPD-Band (70cm) möglich. Bei letzterem sind nur Sendeleistungen von 10 mW zugelas- sen, so dass die Reichweite sehr gering ist.\\ | ||
Die Prüfungsvorbereitung kann man bei einem OV (Ortsverband) des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) absolvieren. Hier erhält man auch nähere Informationen zu den regio- nalen Besonderheiten des Packet Radio Betriebes.\\ | Die Prüfungsvorbereitung kann man bei einem OV (Ortsverband) des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) absolvieren. Hier erhält man auch nähere Informationen zu den regio- nalen Besonderheiten des Packet Radio Betriebes.\\ | ||
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- | **Was kann ich mit dem Packet Radio Modul anfangen?**\\ | + | |
+ | ===== Was kann ich mit dem Packet Radio Modul anfangen? | ||
Wie schon beschrieben, | Wie schon beschrieben, | ||
Der Betrieb des Moduls gestattet eine Einblick in die interessante Technik des Packet Radio. Das Modul ist nicht für den Betrieb mit 9600 Baud und für DAMA- Betrieb ausgelegt. Die Anwendung für APRS ist theoretisch möglich, dazu benötigt man aber eine Anschlussmöglichkeit für den GPS- Empfänger.\\ | Der Betrieb des Moduls gestattet eine Einblick in die interessante Technik des Packet Radio. Das Modul ist nicht für den Betrieb mit 9600 Baud und für DAMA- Betrieb ausgelegt. Die Anwendung für APRS ist theoretisch möglich, dazu benötigt man aber eine Anschlussmöglichkeit für den GPS- Empfänger.\\ | ||
In meinem Bericht habe ich versucht, einen allgemeinen Überblick über die Problematik zu geben. Weitergehende Informationen finden Sie in den Zeitschriften Funkamateur und CQ- DL. Daneben gibt es mehrere deutschsprachige Bücher zu dem Thema.\\ | In meinem Bericht habe ich versucht, einen allgemeinen Überblick über die Problematik zu geben. Weitergehende Informationen finden Sie in den Zeitschriften Funkamateur und CQ- DL. Daneben gibt es mehrere deutschsprachige Bücher zu dem Thema.\\ | ||
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