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Inhaltsverzeichnis
ABSCHNITT 3: Software
3.1 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
3.1.1 Übersicht
Die Software des Atari Portfolio ist in einem ROM enthalten und wird vorwiegend vom ROM aus ausgeführt, wodurch der RAM-Bedarf minimiert wird. Diese Software bietet so viel PC-Kompatibilität wie möglich, innerhalb der Hardware-Möglichkeiten. (siehe Abschnitt 3.2 und 3.4 für den Vergleich von BIOS und DOS).
Diese Software enthält auch einige erweiterte Funktionen die es dem Portfio ermöglichen effizienter im mobilen Bereich benutzt zu werden als ein standard-PC. Die meisten dieser Software-Funktionen werden durch den Aufruf des Int 61H, die Atari Portfolio-spezifischen Funktionen, zur Verfügung gestellt (siehe Abschnitt 3.10.1).
Als Hilfe zur Entwicklung von Anwender-Software für den Atari Portfolio, die diese spezifischen Funktionen verwendet, gibt es ein TSR (terminate and stay resident) Emulationsprogramm für den IBM PC. Diese Programm emuliert die meisten dieser Funktionen (siehe Abschnitt 3.11).
3.1.2 Portfolio Programmierung
Der Portfolio entspricht IBM´s eigenen Programmierrichtlinien für PC-Kompatibilität; dennoch, diese sind weit aus flexibler als die Definition des Industrie-standards für „Clone“-PCs.
Die meisten „wohlverhaltenden“ PC-Programme laufen problemlos auf dem Portfolio, vorausgesetzt diese gehen nicht unterhalb des BIOS-Bereichs um direkt auf die Hardware zuzugreifen. Für die Entwicklung sind die Bildschirm- und Speichergröße von größtem Belang. Die verschiedenen Punkte die bei der Entwicklung von Programmen für den Portfolio zu berücksichtigen sind, sind folgende:
BILDSCHIRM
(siehe Abschnitt 3.7)
Der Portfolio hat einen Text-Bildschirm mit 40 Spalten und 8 Zeilen, der den Videospeicher an der selben Adresse, und den gleichen Zeichensatz verwendet wie der Monochrome Bildschirmadapter (MDA) des PC. Allerdings unterstützt der LCD-Controller keine Text-Attribute wie fett, unterstrichen oder invertiert, oder unterschiedliche Zeichengrößen. Wenn sie Portfolios Grafik-Fähigkeiten nutzen wollen, so verwenden sie den standard BIOS-Interrupt für Pixel setzen/löschen.
Der Portfolio bietet auch begrenzte Fähigkeiten auf der Ebene des BIOS-Interrupts für Bildpunkt (DOT) setzten/löschen. Es werden im Grafik-Modus weder ein großer virtueller Bildschirm (PC-Größe), noch das Ausgeben von Text-Zeichen unterstützt.
SPEICHER
(siehe Abschnitt 2.2 und Anhang D)
Der Portfolio hat ein internes Speicherlaufwerk C dessen Größe in 8KB-Schritten konfiguriert werden kann -mindestens 8KB. Bei einem Portfolio mit 128 KB bleiben höchstens 116 Kilobytes Arbeitsspeicher von denen 10 Kilobytes für das Betriebssystem und das BIOS benötigt werden. Deshalb wird empfohlen, dass Programme nicht mehr als 100 Kilobytes Arbeitsspeicher beanspruchen. Wenn sie die eingebauten „pop-up“-Anwendungen in dem externen Programm verwenden wollen, dann ermöglichen sie etwas freien Arbeitsspeicher (mindestetns 17 Kilobytes).
SPEICHERKARTEN
(siehe Abschnitt 3.6)
Diese Speicherkarten (CCMs) erscheinen einem DOS Programm wie standard Floppy-Disketten. Der Portfolio hält DOS ständig resident und muss deshalb nicht von einer Diskette gebootet werden. Wenn sie automatisch in ein Programm hineinbooten wollen so erzeugen sie eine AUTOEXEC.BAT auf der Speicherkarte um C:\AUTOEXEC.BAT zu umgehen.
SERIELL/RS232
(siehe Abschnitt 4.1)
Die einzige kompatible Möglichkeit auf den seriellen Port zuzugreifen ist über das BIOS. Die meisten handelsüblichen seriellen IBM PC Programme greifen allerdings direkt auf die Hardware zu. Diese Programme werden auf dem Portfolio nicht laufen.
TASTATUR
(siehe Abschnitt 3.2.1)
Der ATARI® Portfolio™ gewährleistet volle IBM PC Scancode-Kompatibilität, solange über das BIOS zugegriffen wird. Mit anderen Worten, es ist möglich jeden Tastendruck oder Tastenkombination zu generieren, die der IBM PC generieren kann (SHIFT, STRG, ALT, NUM PAD). Es ist auch möglich andere nicht-PC Kombinationen zu generieren die für Funktionen wie Kontrasteinstellung und Ausschalten nötig sind.
STROMVERBRAUCH
(siehe Abschnitt 3.8)
Für eine optimale Stromersparnis sollten Programme so konzipiert sein, dass sie die Tastatur nicht ständig pollen. An dessen Stelle sollten die „Warte auf Tastendruck“ Systemaufrufe verwendet werden.
ERWEITERT
Es gibt außerdem erweiterte Funktionen die es Anwenderprogrammen ermöglichen den Portfolio weit aus anspruchsvollere Aufgaben erfüllen zu lassen; das Starten von Programmen direkt von Speicherkarten, Erweiterungen mit eingebauter Software auf ROM, Sprache, Information und Zugang zum eingebauten Wählton.
3.1.3 Fehlerhandhabung
Starten von wohlverhaltenden, handelsüblichen standard PC-Programmen:
- Stellen sie sicher, dass die Bildschirm-Einstellungen (siehe Benutzer Handbuch) für externe Programme auf PC statisch gestellt sind.
- Wenn das Programm direkt in den Videospeicher schreibt, stellen sie sicher, dass der Bildaufbau (Auffrischen) auf Tastatur oder reguliert (schnell) eingestellt ist, je nachdem was besser ist.
- Bestreben sie genügend Speicher zuzuordnen.
Obwohl viele beliebte Programme „wohlverhaltend“ sind, so gibt es andererseits viele Programme die direkt auf die Hardware zugreifen. Dies kann auf dem Portfolio zu Problemen führen, da die I/O Adressen und Interrupt-Strukturen anders sind. Die häufigsten dieser Inkompatibilitäten geschehen bei der Tastatur und Hardware Interrupts. Der Portfolio besitzt keinen Programmierbaren Interrupt Controller (PIC) oder speziellen Tastatur-Controller. Daher werden Programme die derartige Zugriffe machen, wie Basic oder XTALK, nicht richtig funktionieren. Der Portfolio verwendet auch einen anderen Timer-Tick als ein PC, was „unsaubere“ Programme wie SIDEKICK beinflusst. Ein weiterer Hardwarebereich der auf dem Portfolio anders ist, ist der Lautsprecher, welcher über das BIOS angesprochen werden sollte.
3.2 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN PORTFOLIO BIOS UND IBM PC BIOS
Für den Zweck dieses Dokuments wird Portfolio BIOS als das Programm definiert, das zwischen DOS und der Hardware kommuniziert. (Siehe die in Abschnitt 1 empfohlenen Bücher für weitere Information über das standard PC BIOS.)
Es gibt einige wenige Unterschiede zwischen dem Portfolio BIOS und dem IBM PC BIOS. Diese sind hauptsächlich in Bereichen in denen die Hardwareunterschiede so groß sind, dass eine vollständige Kompatibilität nicht erreichbar ist. Zum Beispiel, bei den Videofunktionen (Int 10H) hat der Portfolio nur zwei Bildschirm-Modi: 80×25 Text und 240×64 Grafik.
3.2.1 Interrupt Unterschiede
Folgende Liste hebt die Hauptunterschiede zwischen dem Portfolio BIOS und dem IBM PC BIOS hervor:
Int 09H Tastatur: Die Portfolio-Tastatur liegt nicht an der selben I/O Adresse wie die des IBM PCs. Deshalb wird jedes Programm, das die Tastatur am I/O Port 60H braucht nicht richtig funktionieren. Int 9 wird ständig auf den ROM BIOS Int Handler umgeleitet weil jedes Programm, dass nicht speziell für den Portfolio geschrieben wurde und den Int 9 umleitet, fehlschlagen wird. Falls Int 9 umgeleitet werden muss, so sollte Int 61H Fn 20H aufgerufen werden (siehe Abschnitt 3.2).
Int 10H Videofunktionen: Funktion 00H, Modus 07 bis 0AH wird unterstützt, allerdings nur im Text oder Grafik-Modus. Funktion 01H; Cursor-Größe wird auf Block oder Unterstrich gesetzt (siehe Abschnitt 3.7)
Folgende Funktionen werden nicht unterstützt:
- Funktion 04H, Lightpen-Position lesen
- Funktion 0BH, Farb-Palette setzen
- Funktion 10H, Palettenregister setzen
- Funktion 11H, Zeichen generieren
- Funktion 12H, Alternate auswählen
Int 13H Diskette: Der Portfolio hat modifizierte CCM/Disketten Funktionen von 0 bis 05H und 83H (siehe Abschnitt 3.3.2).
Int 15H Erweitert: keine erweiterten Funktionen vorhanden.
Int 16H Tastatur: Nur Funktionen 0,1,2 und 4 werden unterstützt.
Int 18H BASIC: nicht unterstützt.
Int 1AH Uhr: Nur Funktionen 0 bis 07H vorhanden.
Int 1CH Zähler: Wird in größeren Zeitabständen aufgerufen als beim IBM PC.
3.2.2 Portfolios BOOT Prozedur
Bei einem Kaltstart (Batterien entfernt, Kaltstart-Knopf gedrückt und Batterien wieder eingesetzt) führt das BIOS einen eingeschränkten Einschalt-Selbsttest (POST) durch um die Systemintegrität zu prüfen. Dies zerstört die Daten im Systemspeicher (sowohl den flüchtigen Programmspeicher als auch das interne Laufwerk C). Das Portfolio System fürt dann die BIOS und DOS Initialisierung durch bevor zum Kommando-Prozessor gesprungen wird. Dies wird das Gerät immer zurücksetzen, es sei denn es liegt ein Hardware-Fehler vor.
Bei einem Hardware-Warmstart (Warmstartknopf gedrückt oder Batteriewechsel ohne die Kaltstarttaste zu drücken) führt der Portfolio die BIOS und DOS Initialisierung durch bevor zum Kommando-Prozessor gesprungen wird.
Bei einem Software-Warmstart (gleichzeitiges Drücken von Strg_Alt_Entf auf der Tastatur) ist die Reihenfolge des Ablaufs ähnlich wie bei einem Hardware-Warmstart. Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass ein Hardware-Warmstart auch den ASIC und den Prozessor zurücksetzt. Dies kann erforderlich sein, wenn die Interrupts unterbunden wurden und der Prozessor daran gehindert wird Tastatureingaben des Benutzers zu erkennen.
3.3 SYSTEMSPEZIFISCHES BIOS
3.3.1 Int 61H - Erweiterte BIOS Funktionen
| Funktion | Beschreibung | Funktion | Beschreibung |
|---|---|---|---|
| 0H | Initialisierung | 1AH | Schnittstellen-ID lesen |
| 7H | Speicherkarte (CCM) formatieren | 1BH | Schnittstellen-ID setzen |
| 8H | Größe des internen Laufwerks ermitteln | 1CH | E/A Tabellen für Schnittsellen definieren |
| 9H | internes Laufwerk formatieren | 1EH | Taktgeschw. des Zählers lesen/setzen |
| BH | Anwesenheit einer Speicherkarte feststellen | 1FH | Taktgeschw. der Bildschirmauffrischung |
| DH | Bildschirmgröße ermitteln | 20H | Umleitung des Int 9 unterbinden |
| EH | Bildschirm-Modus lesen/setzen | 22H | PSP einer Anwendung ermitteln |
| FH | Cursor-Modus lesen/setzen | 23H | Bildschirm-Modus absolutes lesen/setzen |
| 10H | virtuelle Bildschirmposition lesen/setzen | 24H | Status des ROM-Bereichs lesen/setzen |
| 11H | virtuelle Bildschirmposition verschieben | 26H | Status der Spannungsversorgung |
| 12H | Bildschirm auffrischen | 28H | Spracheinstellung lesen/setzen |
| 15H | Klangerzeugung | 2CH | BIOS-Versionsnummer ermitteln |
| 16H | Melodie-Töne | 2DH | Gerät ausschalten |
| 17H | Nummer wählen | 2EH | Statuszeile ein/ausblenden |
| 18H | Stummschaltstatus | 2FH | ATARI-Taste abfragen |
| 19H | Parameter der seriellen Schnittstelle lesen | 30H | Dateiübertragung via Smart-Kabel |
Anmerkung: Es gibt weitere reservierte Int 61H Funktionen die intern vom Betriebssystem benutzt werden. Es wird empfohlen diese nicht in Anwenderprogrammen aufzurufen, da diese in zukünftigen Software-Versionen geändert oder gelöscht werden könnten.
Fn 00H Funktionen initialisieren (siehe Abschnitt 3.10)
Parameter: AH 00H Rückgabe: keine
Anmerkung: Diese Funktion sollte von Anwendersoftware die auf diese Funktion zugreifen will einmalig als Bestandteil der Initialisierung aufgerufen werden.
Fn 07H Speicherkarte formatieren (siehe Abschnitt 2.3, 3.6, 3.10.2)
Parameter: AH 07H
AL Laufwerksnummer (0 oder 1)
Rückgabe: CF gesetzt falls Fehler beim Formatieren
AH Fehlernummer (siehe Int 13H)
Anmerkung: Laufwerksnummer 0 wählt das physikalische Laufwerk A, und Laufwerksnummer 1 wählt das physikalische Laufwerk B. Diese Funktion sollte nicht verwendet werden um das interne Laufwerk (Nummer 2) zu formatieren.
Fn 08H Größe des internen Laufwerks ermitteln (siehe Abschnitt 3.10.2)
Parameter: AH 08H
Rückgabe: AX Segmentadresse des Laufwerks
BX Größe des Laufwerks in Kilobytes
Fn 09H Internes Laufwerk formatieren (siehe Abschnitt 3.10.2)
Parameter: AH 09H
BX Größe des Laufwerks in Kilobytes
Rückgabe: Wenn CF=1
BX maximal mögliche Größe
Anmerkung: Das System wird bei Erfolg neu gestartet. Alle Dateien auf Laufwerk C gehen verloren.
Fn 0BH feststellen, ob Speicherkarte vorhanden und gültig (siehe Abschnitt 2.3, 3.10.2, 3.6)
Parameter: AH 0BH
AL Laufwerksnummer (0 oder 1)
Rückgabe: CF=0 Karte anwesend und gültig
Wenn CF=1
AH Fehlernummer (siehe Int 13H)
Anmerkung: Dies kann verwendet werden um festzustellen ob sich eine gültige CCM im angegebenen Laufwerk befindet. Laufwerksnummer 0 wählt Laufwerk A und Laufwerksnummer 1 wählt das physikalische Laufwerk B.
Fn 0DH Bildschirmgröße ermitteln (siehe Abschnitt 2.8, 3.7, 2.1.4)
Parameter: AH 0DH
Rückgabe: AX physikalische Bildschirmgröße
DX logische Bildschirmgröße
Anmerkung: AH/DH Zeilennummer bei 0 beginnend
AL/DL Spaltennummer bei 0 beginnend
Fn 0EH Bildschirm-Modus lesen/setzen (siehe Abschnitt 2.1.4, 2.8, 3.7)
Parameter: AH 0EH
AL=0 Modus lesen
AL=1 Modus setzen
DL neuer Modus
Rückgabe: Wenn AL=0
DL Modus
Wenn AL=1
DL alter Modus
Anmerkung: Der Modus wird durch das setzen folgender Mode-Bits in DL verändert:
Alle null (00H) 80x25 Modus Bit 0 (01H) 40x8 Modus Bit 1 (02H) Dynamischer Modus Bit 7 (80H) Grafik Modus
Diese Bits sind gegenseitig ausschließend. Wenn beim wechseln auf den 40×8 Modus die Cursorposition oder der Ursprung des virtuellen Bildschirm außerhalb des aktuellen Bildschirmbereichs liegen, so wird der Ursprung des virtuellen Bildschirms auf (0,0) gesetzt, der Bildschirm gelöscht und die Cursorposition auf Anfang gesetzt.
Fn 0EH liest oder setzt den Bildschirm-Modus egal in welchen Zustand sich das Gerät befindet (intern oder extern) und dies nur innerhalb des Programms. Für eine dauerhaftere Beienflussung sollte Fn 23H verwendet werden.
Fn 0FH Cursor-Modus lesen/setzen (siehe Abschnitt 2.1.4, 2.8, 3.7)
Parameter: AH 0FH
AL=0 Modus lesen
AL=1 Modus setzen
BL neuer Modus
AL=2 Modus erzwingen
Rückgabe: Wenn AL=0
BL Cursor-Modus
Wenn AL>0
BL alter Modus
Anmerkung: Der Cursor-Modus ist wie folgt:
0 Cursor aus 1 Unterstrich 2 Block
Der erzwungene Modus setzt automatisch die Cursor-Größe des BIOS um den Zustand der numerischen Tastatur wiederzuspiegeln.
Fn 10H virtuelle Bildschirmposition lesen/setzen (siehe Abschnitt 2.1.4, 2.8, 3.7)
Parameter: AH 10H
AL=0 Position lesen
AL=1 Position setzen
Wenn AL=1
DH Zeilennummer
DL Spaltennummer
Rückgabe: Wenn AL=0
DH Zeilennummer
DL Spaltennummer
Anmerkung: Die virtuelle Bildschirmposition ist die obere linke Ecke des 40×8-Fensters auf dem logischen Bildschirm.
Fn 11H Position des virtuellen Bildschirms verschieben (siehe Abschnitt 2.1.4 und 3.7)
Parameter: AH 11H
AL Anzahl der Zeilen um die der Cursor verschoben wird.
DL Richtung der Verschiebung
1 aufwärts
2 abwärts
3 links
4 rechts
Rückgabe: keine.
Anmerkung: Dies verschiebt den Ursprung des virtuellen Bildschirms innerhalb der Scroll-Ränder. Es funktioniert nur im statischen oder im dynamischen Bildschirm-Modus und hat eine ähnliche Wirkung wie das drücken der Alt_Cursor-Tasten.
Fn 12H Bildschirm auffrischen (siehe Abschnitt 2.1.4, 2.8 und 3.7)
Parameter: AH 12H Rückgabe: keine.
Anmerkung: Diese Funktion kopiert den Inhalt des Videospeichers in den LCD-Controller und ist etwas schneller als der Aufruf von Int 10H Funktion 0.
Fn 15H Klangerzeugung (siehe Abschnitt 2.1.5)
Parameter: AH 15H
AL Unterfunktion
0 Tasten-Klick
1 Piepton
2 Wecker
Rückgabe: keine.
Fn 16H Melodie Tongenerator (siehe Abschnitt 2.1.5)
Parameter: AH 16H
CX Länge des Tons in Zehntel-Sekunden-Schritten
DL Tone-Code (siehe unten)
30H D#5 622,3 Hz
31H E5 659,3 Hz
32H F5 698,5 Hz
33H F#5 740,0 Hz
34H G5 784,0 Hz
35H G#5 830,6 Hz
36H A5 880,0 Hz
37H A#5 932,3 Hz
38H B5 987,8 Hz
39H C6 1046,5 Hz
3AH C#6 1108,7 Hz
29H D6 1174,7 Hz
3BH D#6 1244,5 Hz
3CH E6 1318,5 Hz
3DH F6 1396,9 Hz
0EH F#6 1480,0 Hz
3EH G6 1568,0 Hz
2CH G#6 1661,2 Hz
3FH A6 1760,0 Hz
04H A#6 1864,7 Hz
05H B6 1975,5 Hz
25H C7 2093,0 Hz
2FH C#7 2217,5 Hz
06H D7 2349,3 Hz
07H D#7 2489,0 Hz
Rückgabe: keine.
Fn 17H Nummer wählen (siehe Abschnitt 2.1.5)
Parameter: AH 17H
DS:SI Zeiger auf Zeichenkette
cx Länge der Zeichenkette
Rückgabe: keine.
Anmerkung: Die Zeichenkette muss im ASCII-Format sein. Gültige Zeichen sind: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D * #. Buchstaben müssen groß geschrieben sein.
Fn 18H Stummschaltstatus (siehe Abschnitt 2.1.5)
Parameter: AH 18H
AL 00 Stummschaltstatus lesen
01 Stummschaltstatus setzen
02 Tastatur-Klick-Status lesen
03 Tastatur-Klick-Status setzen
04 Piepton Status lesen
05 Piepton Status setzen
06 Wecker Status lesen
07 Wecker Status setzen
08 DTMF-Länge lesen
09 DTMF-Länge setzen
Wenn AL= 1,3,5,7 oder 9
DL 0 aus
1 ein
Rückgabe: Wenn AL= 0,2,4,6 oder 8
DL 0 aus
DL 1 ein
Fn19H Parameter der seriellen Schnittstelle lesen (siehe Abschnitt 2.7, 4.1 und 3.5)
Parameter: AH 19H
DX Nummer des seriellen Ports
Rückgabe: Wenn AH=0 Composite Parameter in AL
Wenn AH<>0 Fehler
Anmerkung: Diese Funktion liefert Composite Parameter, so wie sie auch von Int 14H Funktion 0 (initialisieren) verwendet werden.
Fn 1AH ID-Byte einer Schnittstelle lesen (siehe 2.7 und 3.5)
Parameter: AH 1AH
Rückgabe: AH ID-Byte der Schnittstelle
AL 0 wenn keine Schnittstelle angeschlossen ist.
Anmerkung: Diese Funktion liefert den ID-Code der aktuellen terminierenden Schnittstelle (siehe Fn 1BH).
Fn 1BH ID-Byte einer Schnittstelle setzen (siehe 2.7 und 3.5)
Parameter: AH 1BH
AL=0 serielles ID setzen
AL=1 paralleles ID setzen
DL aktuelles ID
Rückgabe: keine.
Anmerkung: Es kann Schnittstellen geben, die Schaltungen enthalten die sich ähnlich verhalten wie die serielle oder parallele Schnittstelle. Damit diese Schnittstellen auf die entsprechenden BIOS-Funktionen zugreifen können, müssen sie sich als software-kompatibel zu erkennen geben. DL sollte das ID-Byte der Schnittstelle enthalten (siehe Fn 1AH).
Fn 1CH E/A Tabellen für Schnittsellen definieren (siehe Abschnitt 2.7, 3.5 und 4.1)
Parameter: AH 1CH
AL=0 Daten schreiben
AL=1 Daten lesen
BH Eintragsnummer in der Tabelle
Wenn AL=0
BL Datenbyte
DX I/O Adresse
Rückgabe: Wenn AL=1
BL Datenbyte
DX I/O Adresse
Anmerkung: Diese Funktion wird verwendet um Daten Ein/Ausgabe-Tabellen für Schnittstellen voreinzustellen die ein Daten-Byte mit einer I/O Adresse verknüpfen. Funktion 0 wird die voreingestellten Daten an die entsprechenden I/O Adressen ausgeben. Beim Einschalten werden die Tabelleneinträge nach nicht-Null-Werten in I/O Adressen durchkämmt und die zugeordneten Daten werden übermittelt. Eine typische Anwendung hierfür ist das wiederherstellen von Interrupt-Nummern nach dem Einschalten. Die ersten vier von maximal 10 Tabelleneinträgen sind reserviert.
Fn 1EH Taktgeschwindigkeit des Zählers lesen/setzen (siehe Abschnitt 2.4 und 3.8)
Parameter: AH 1EH
AL Unterfunktionen
0 Geschwindigkeit lesen
1 Geschwindigkeit setzen
Wenn AL=1
BX Zähler Taktgeschwindigkeit
0 1 Tick alle 128 Sekunden
1 1 Tick pro Sekunde
Rückgabe: Wenn AL=0
BX Zähler Taktgeschwindigkeit
0 1 Tick alle 128 Sekunden
1 1 Tick pro Sekunde
Anmerkung: 1 Tick pro Sekunde verbraucht erheblich mehr Strom.
Fn 1FH Taktgeschwindigkeit der Bildschirmauffrischung (siehe Abschnitt 2.8, 3.7 und 3.8)
Parameter: AH 1FH
AL=0 Auffrisch-Status lesen
AL=1 Auffrisch.Status setzen
Wenn Al=1
DX neuer Status
Rückgabe: Wenn AL=0
DX aktueller Status
Wenn AL=1
DX vorheriger Status
Anmerkung:
DH Bei NMI auffrischen
DL Bei Tastendruck auffrischen
DH/DL=0 nein
DH/DL=1 ja
Wenn Bit 7 gesetzt ist bleibt der Status unverändert. Ein Tick pro Sekunde verbraucht erheblich mehr Strom. Wenn der Portfolio beispielsweise so eingestellt ist, dass der Bildschirm im Zähler-Takt auffrischt, so wird der Prozessor im „Run-Mode“ sehr viel Zeit damit verbringen. Dieser Tick bestimmt auch wie oft der Portfolio aus dem ausgeschaltetem Zustand erwacht um die Uhrzeit zu aktualisieren und die Weckfunktion zu prüfen. Dies kann die Lebensdauer der Batterien eines ausgeschalteten Portfolios erheblich verkürzen.
Fn 20H Umleitung des Int 9 unterbinden (siehe Abschnitt 3.2)
Parameter: AH 20H
AL=0 auf Umleitung prüfen
AL=1 umleiten/aufheben
Wenn AL=1
DL=0 Umleitung unterbinden
DL=1 Umleitung erlauben
Rückgabe: Wenn AL=0
DL=0 Umleitung unterbunden
DL=1 Umleitung freigegeben
Anmerkung: Dies wird benutzt um den Int 9H automatisch auf das BIOS umzuleiten. Dies hindert Anwendungssoftware daran einen eigenen Int 9H aufzubauen. Beachten sie, dass die I/O Adresse der Tastatur beim Portfolio anders ist als die der IBM kompatiblen. Diese Funktion wird beim Neustart automatisch aufgerufen.
Fn 22H PSP einer Anwendung ermitteln
Parameter: AH 22H
AL Unterfunktion
0 Modus lesen
1 Modus setzen
Wenn AL=1
DS:00 Zeiger auf Struktur in DS:00
Rückgabe: Wenn AL=0
DS:00
Anmerkung: Dies kann verwendet werden um den PSP der internen Anwendungen zu ermitteln, was nötig ist um sie zu sperren (siehe Anhang D).
Fn 23H Bildschirm-Modus absolutes lesen/setzen
Parameter: AH 23H
AL=0 Modus lesen
AL=1 Modus setzen
Rückgabe: DH interner Modus
DL externer Modus
Wenn AL=0
DX Modus
Wenn AL=1
DX vorheriger Modus
Anmerkung: Fn 23H speichert eine Kopie des Modus um eine permanentere Änderung durchzuführen. Nach Fn 23H sollte Fn 0EH ausgeführt werden
Fn 24H Status des ROM-Bereichs lesen/setzen (siehe 2.2.4)
Parameter: AH 24H
AL=0 ROM-Status lesen
AL=1 ROM-Status setzen
Wenn AL=1
DL neuer ROM-Status
DH neuer CCM-Status
Rückgabe: Wenn AL=0
DL aktueller ROM-Status
DH aktueller CCM-Status
Wenn AL=0
DL vorheriger ROM-Status
DH vorheriger CCM-Status
Anmerkung:
Der ROM-Status in DL ist wie folgt:
DL=0 normal, Anwendungs-ROM
DL=1 CCM-Laufwerk A
DL=2 CCM-Laufwerk B
DL=3 Erweiterungs-ROM
Der CCM-Status in DH ist wie folgt:
DL=0 CCM-Laufwerke gesperrt
DL=1 CCM-Laufwerk A permanent bereit
DL=2 CCM-Laufwerk B permanent bereit
CF=0 kein Fehler
CF=1 ungültige Option oder Fehler.
Anmerkung: Diese Funktion sollte mit Vorsicht behandelt werden, da sie entweder eine Speicherkarte oder ein Erweiterungs-ROM in den Adress-Bereich zwischen C000:0 und DFFF:F einblenden kann. Dieser Bereich wird normalerweise von dem internen Anwendungs-ROM verwendet. Der Sinn dieser Funktion liegt darin erfahrenen Anwendern einen direkten Zugriff auf erweiterungs-ROMs und Speicherkarten zu ermöglichen.
Fn 26H Status der Spannungsversorgung lesen/setzen (siehe Abschnitt 2.1.10, 2.5 und 3.6)
Parameter: AH 26H
AL=0 Status der Spannungsversorgung lesen
AL=1 Status der Spannungsversorgung setzen
Wenn AL=1
DL neuer Status
Rückgabe: Wenn AL=0
DL aktueller Status
Wenn AL=1
DL vorheriger Status
Anmerkung:
DL=0 normal, Warnung und Abschalten wenn Batterien leer.
DL=1 verhindern, Warnung aber kein Abschalten.
DL=2 Abschalten verhindern und keine Warnung.
Diese Funktion wird verwendet um zu verhindern, dass sich der Portfolio bei schwach werdenden Batterien automatisch abschaltet (siehe Abschnitt 3.8). Der Einsatz wird nicht empfohlen, es sei ein Abschalten wäre für die Anwendung oder eine Erweiterung kritisch.
Fn 28H Spracheinstellung lesen/setzen
Parameter: AH 28H
AL=0 Sprache lesen
AL=1 Sprache setzen
AL=3 Zeiger auf Sprachentabelle
Wenn AL=1
DX neue Sprachen
Rückgabe: Wenn AL=0
DX aktuelle Sprache
Wenn AL=1
DX vorherige Sprache
wenn AL=3
ES:CX Zeiger auf Tatstaturteabelle
ES:DX Zeiger auf Sprachentabelle
Anmerkung:
FürAL=0 und AL=1
DH = Textsprache
DL = Tastatursprache
Diese Sprach-Codes dienen als Index in eine der Sprachen des entsprechenden ROMs. Aktuell gibt es folgende Sprachversionen:
Englisch/Französisch/Deutsch (EFG) Englisch/Italienisch/Spanisch (EIS) Englisch/Schwedisch/Dänisch (ESD) Englisch/Schweizer-Französisch/Shweizer-Deutsch (ESS)
Diese Funktionen gibt keine Auskunft über die vorhandene Sprachgruppe, sondern nur über den Index innerhalb dieser Gruppe. Für voll multilinguale Software, verwenden sie diese Indexe für die Tabellen die von Funktion 3 geliefert werden.
Für AL=1
Wenn bit 7 von DH oder DL wärend des Aufrufs gesetzt ist, so wird der ursprüngliche Wert des entsprechenden Parameters nicht verändert.
Für AL=3 ES:CX Zeiger auf Tastaturtabelle ES:DX Zeiger auf Sprachtabelle
Die Tabellen bestehen jeweils aus einem Count-Byte, gefolgt von einer Reihe von Codes für die residenten Sprachen:
Englisch 1 Schwedisch 6
Französisch 2 Dänisch 7
Deutsch 3 Schweizer Französisch 8
Spanisch 4 Schweizer Deutsch 9
Italienisch 5
Fn 2CH BIOS-Versionsnummer ermitteln
Parameter: AH 2CH Rückgabe: DS:BX Adresse der BIOS-Versionsnummer
Anmerkung: Die Versionsnummer besteht aus einer Haupt- und einer Nebennummer, mit einem „$“ terminiert. Ein typisches Beispiel ist „1.050$“. Verwenden sie Int 60H Fn 0H.
Fn 2DH Gerät ausschalten (siehe Abschnitt 2.1.10, 2.5 und 3.8)
Parameter: AH 2DH Rückgabe: keine.
Anmerkung: Dies ist als wenn man OFF in die Kommandozeile schreibt.
Fn 2EH Statuszeile ein/ausblenden
Parameter: AH 2EH
AL=0 Statuszeile ausblenden
AL=1 Statuszeile einblenden
DH Zeilennummer
DL Spaltennumer
Rückgabe: keine.
Anmerkung: Dies ist als wenn man die Feststelltaste drückt.
Fn 2FH Atari-Taste abfragen
Parameter: AH 2FH Rückgabe: AL 20H wenn Taste gedrückt wurde
Fn 30H Dateiübertragungsfunktion (siehe Abschnitt 4.2)
Parameter: AH 30H
AL 0 Block übertragen
AL 1 Block empfangen
AL 2 Ports öffnen
AL 3 Ports schließen
AL 4 Warte 500 ms
DS:DX Anfang des Datenpuffers
Wenn AL=0
CX Anzahl der zu sendenden Bytes
Wenn AL=1
CX Maximale Puffergröße
Rückgabe: Wenn AL=1
CX Anzahl empfangener Bytes
DL Fehlernummer
0 kein Fehler
1 Puffer zu klein
2 Time-Out bei Übertragung
3 Checksummenfehler
4 ungültige Unterfunktion
5 Schnittstelle nicht angeschlossen
Anmerkung: Diese Funktion wird von der eingebauten Dateiübertragungs-Software benutzt.
3.3.2 Disketten Funktionen
Portfolios CCM/Disk Funktionen werden auf dem BIOS-Level durch den Int 13H zur Verfügung gestellt.
Es gibt sechs standard Disk Unterfunktionen plus eine Sonderfunktion. Diese sind wie folgt:
0H CCM/Disk-System zurücksetzen 1H CCM/Disk-Status ermitteln 2H CCM/Disk-Sektoren lesen 3H CCM/Disk-Sektoren lesen 4H CCM/Disk-Sektoren prüfen 5H CCM/Disk-Spur formatieren 83H CCM/Disk Boot-Sektor schreiben
Funktionen 0 bis 4 sind den Funktionen des standard IBM PC BIOS sehr ähnlich. Sie können auf die drei intern unterstützten Laufwerke A, B und C (jeweils als Laufwerk 0, 1 und 2 bezeichnet) zugreifen.
Int 13H verwendet den BIOS Parameter Block (BPB) auf dem Boot-Sektor (erster Sektor) des Laufwerks um die Laufwerkseigenschaften zu ermitteln. Wärend der Formatierung ist es erforderlich den Format-BPB zu verwenden, er wird von der Funktion 83H bereitgestellt. Diese Funktion wird an Stelle der Funktion 5H verwendet um die erste Spur einer CCM/Disk zu formatieren.
Die Parameter für die Funktion 5H sind anders als die für einen normalen PC, wie unten beschrieben:
Int 13H Fn 5H
Parameter: AH 5H
DL Laufwerks-Nummer
DH Seite/Kopf
CH Spur-Nummer
Rückgabe: CF=1 Fehlernummer in AH
Anmerkung: Schreibt ein definiertes Byte auf eine Spur des CCM. Das Byte wird in der Disk Basis Tabelle definiert.
Die Disk Basis Tabelle ist der eines IBM-PC sehr ähnlich. Auf die Tabelle für beide CCMs zeigt der Int 1EH, und auf die Tabelle für das interne Laufwerk zeigt Int 41H. Das Format beider Disk Basis Tabellen ist wie folgt:
Offset 03H Byte-pro-Sektor-Code (0=80H, 1=100H, 2=200H) Offset 0AH Format Daten-Bytes (normalerweise F6H)
Wärend der Formatierung mit dem Int 61H (siehe Abschnitt 3.10.1) wird die Sektorgröße dynamisch an die Disk-Größe angepasst:
Disk-Größe Sektorgröße 0 bis <=32 Kilobyte 80H/128 Bytes pro Sektor >32 bis <=64 Kilobyte 100H/256 Bytes pro Sektor >64 Kilobyte 200H/512 Bytes pro Sektor
Dies stellt sicher, dass eine geringe Disk-Größe eine vernünftige Anzahl an Sektoren enthält. Da das Portfolio-DOS jedem Daten-Cluster einen Sektor zuweist, elaubt dies, dass eine 32K-CCM die gleiche Anzahl an kleinen Dateien wie eine 128K-CCM hat.
Es gibt mehrere Int 61H-Funktionen die erweiterte Disk-Funktionen zur Verfügung stellen (siehe Abschnitt
3.10.1):
Int 61H Fn 7H eine CCM formatieren Int 61H Fn 8H Größe des internen Laufwerks ermitteln Int 61H Fn 9H internes Laufwerk formatieren Int 61H Fn 0BH feststellen, ob eine gültige CCM vorhanden ist
Anmerkung:* Eine CCM kann auch eine BIOS-Erweiterung enthalten, die die den Betrieb der CCM nicht beeinflusst, die aber das Betriebssystem oder die Ein- und Ausschalt-Sequenz verändert (siehe Abschnitt
3.5)
